Die gesellschaftlichen Kosten vermeidbarer kardiovaskulärer Krankheiten sind schwer einzuschätzen. Sie entstehen durch Arbeitsunfähigkeit, Invalidität, Immobilität etc. Es fallen jährlich zwischen 2.2 Mia Fr. direkte Kosten und 3.5 Mia Fr. gesellschaftliche (direkte und indirekte) Kosten an, die mit einer präzisen Prävention und Behandlung vermeidbar sind (Quelle: M. Romanens, Varifo, W. Warmuth, Gesundheitsforen, Leipzig). Die notwendigen Schritte dazu anzugehen, bedingt aber auch ein gesellschaftliches Umdenken. Die einzelnen Risikofaktoren werden gegeneinander abgewogen und mitunter auch moralisch beurteilt: Wieso sollte eine Raucherin, ein Raucher ein Medikament bekommen, bevor ein Rauchstopp stattgefunden hat? Diese Herangehensweise ist kontraproduktiv. Die Grafik rechts zeigt: Rauchstopp oder Cholesterinsenker ist nicht die Frage, es gilt, überall im idealen Bereich zu liegen, um gesund zu bleiben. Das Beispiel: Eine Person um die 40 mit einem Cholesterin von 4.0 mmol/l und einem Blutdruck von 120 mm Hg ohne Diabetes und Nikotinabusus hat ein Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis gemäss Framingham-Studie von ca 2% in 10 Jahren und bleibt damit zu 90% für die nächsten 50 Jahre frei von kardiovaskulären Ereignissen. Dies verdeutlicht, wie wichtig eine individuelle Beurteilung der konkreten Patientensituation ist, um gezielt jene Bereiche anzugehen, wo die Werte nicht ideal sind.